Presseerklärung

Der Einladerkreis von Betroffenen, Bürgerinnen und Bürgern aus Köln-Holweide, Beschäftigten Kölner Krankenhäuser und GewerkschafterInnen für den Erhalt des Krankenhauses Holweide und der Kinderklinik Amsterdamer Straße hat heute am 24.09.2024 auf einer Pressekonferenz informiert.

Da Gesundheitsminister Lauterbach seit einem halben Jahr die Einladung zu einer Versammlung zu den Forderungen nach dem Erhalt des Krankenhauses Holweide und der Kinderklinik Amsterdamer Straße trotz der Übergabe einer Einladerliste von 600 Bürgern und Beschäftigten verweigert hat, nahm der Einladerkreis die Anhörung am morgigen 25.09. zum Gesetzentwurf von Bundesgesundheitsminister Lauterbach für ein „Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz“ (KHVVG) im Gesundheitsausschuss des Bundestages zum Anlass, auf die Haltung des Ministers aufmerksam zu machen.

Dass das Krankenhaus Holweide auf keinen Fall geschlossen werden darf, wurde u.a. von einer früheren Patientin anhand ihres eigenen Falls unterstrichen. Sie hatte eine lebensgefährliche innere Blutung nur deshalb überlebt, weil das Krankenhauses Holweide innerhalb von 2 Minuten erreichbar war und sie sofort behandelt werden konnte. „Dass es Personalmangel gibt, kann kein Grund für eine Schließung eines Krankenhauses sein“, erwiderte ein anderer Betroffener in der Pressekonferenz auf das Argument von Lauterbach, mit dem dieser noch am 6.09. auf einer SPD-Veranstaltung in Mülheim die Schließung von vielen Krankenhäuser gerechtfertigt hat. 

In der Pressekonferenz wurde darauf hingewiesen, dass bei allen Meinungsverschiedenheiten zwischen Lauterbach und dem NRW-Minister Laumann Einigkeit besteht, auf breiter Front Krankenhäuser zu zentralisieren und zu schließen. Im Vorgriff auf die von den beiden vorangetriebene Krankenhausreform hat der Rat der Stadt Köln am 15.06.23 die Schließung der Krankenhäuser Holweide und Amsterdamer Straße beschlossen. 

„Nach den vorläufigen vom NRW-Gesundheitsministerium vorgelegten Daten für den neuen Krankenhausplan NRW wird die Zahl der in der Amsterdamer Straße in der Kinder- und Jugendmedizin zu behandelnden Kinder von 6024 auf 5600 - d.h. um 424 Kinder - reduziert“, machten die Vertreter des Einladerkreises deutlich. „Gleichzeitig wird aber nach denselben Planungen die Zahl der zu behandelnden Kinder in der Uniklinik Köln um 521 und im Krankenhaus Porz um 400 gekürzt.“ Im Krankenhaus Holweide wird die Zahl der Behandlungsfälle im Perinatalzentrum des Levels 1 - das sind Intensivbehandlungsplätze - von 62 auf 55 gekürzt. In der Amsterdamer Straße ist es im selben Bereich eine Kürzung von 41 auf 30 zu behandelnde Kinder. Für das Perinatalzentrum Level 2 - Intensivbehandlungsplätze mit Beatmung für extrem kleine Frühchen - sind für das Krankenhaus Holweide Kürzungen von 31 auf 26 und für die Amsterdamer Straße von 42 auf 25. Die Zahl der jährlich in beiden Städtischen Krankenhäusern zu behandelnden Kinder soll um 22 gekürzt werden. Und in keinem der umliegenden Krankenhäuser wird die Zahl der Perinatalbetten erhöht. In allen diesen Fällen sollen die Kürzungen schon vor den Schließungen stattfinden, womit die Behauptung widerlegt ist, dass die Schließung der beiden Krankenhäuser Holweide und Amsterdamer Straße ein reiner Umzug sei und die Behandlung in derselben Qualität in Merheim fortgesetzt werden könnte.

In dem Zusammenhang wird auf den Aufruf des Einladerkreises für eine Kundgebung vor dem Rathaus verwiesen, der aufzeigt, dass noch weitere Bereiche in Holweide ganz wegfallen sollen (siehe Anhang).

„Unter anderem wird Behandlung der Leukämie und von Lymphomen in Holweide nach denselben vorläufigen Zahlen ganz gestrichen“, machte der Einladerkreis deutlich, „das Krankenhaus hat die Behandlung von 70 Fällen beantragt. Nach der Anhörung strich das Ministerium die Fallzahl auf Null“. Auch hier geht die Kürzung in Holweide mit Streichungen in anderen Krankenhäusern einher.

„Die Demonstrationen und die Zehntausenden von Unterschriften gegen die Schließung von Holweide und der Amsterdamer Straße machen deutlich: Die Politik der Bundesgesundheitsministers steht im Widerspruch zu den Forderungen der Bevölkerung hier in seinem eigenen Wahlkreis. Seine Krankenhausreform und die Aufstellung des neuen Krankenhausplans für NRW, die deren Grundsätzen folgt, müssen gestoppt werden! Die Krankenhäuser sind in Not und sie brauchen statt dieser Reformen endlich die notwendigen Gelder von Bund und Land, die für die bisherige Unterfinanzierung verantwortlich sind. „Dafür demonstrieren wir am 1. Oktober ab 15.00 vor dem historischen Rathaus auf dem Alter Markt und laden alle Interessierten herzlich dazu ein!“ so der Einladerkreis.

Für Fragen und weitere Informationen: Eva Gürster, eva.guerster@web.de, Tel.: 0178 210 4886 bzw. https://erhalt-krankenhaus-koeln-holweide.blogspot.com/

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