Für den Erhalt von Holweide und der Amsterdamer Straße: Stopp der Krankenhausreform von Lauterbach!
Wir brauchen unsere Krankenhäuser Holweide und Amsterdamer Straße!
Stopp der Krankenhausreform von Lauterbach!
liebe Interessierte!
Bei unserer letzten Versammlung in der Schützenhalle haben wir über die Vorbereitung einer Demonstration für den Erhalt von Holweide und der Amsterdamer Straße und gegen die Krankenhausreform von Lauterbach gesprochen.
Prof. Karagiannidis, ein leitender Arzt bei den Kliniken der Stadt Köln und großer Befürworter des „1+0“-Plans von Reker, hat es von Anfang an gesagt - vielleicht lauter, als es Bundesgesundheitsminister Lauterbach lieb war:
„Bund und Ländern scheint mittlerweile klar geworden zu sein, dass eine Reform zum 1.1.2024 kommen muss und Scheitern keine Option ist. Zusammenfassend kann die Fusion der 3 Standorte als Blaupause für die Umsetzung der Bundesreform gesehen werden. Köln kann hier beispielhaft vorausgehen.“
Die Krankenhausreform soll kommen, weil der Bundeshaushalt eine Kürzung der Gesundheitsausgaben um mehr als 8 Milliarden vorsieht. Gleichzeitig sind die Ausgaben im Bundeshaushalt für Rüstung und Waffenlieferungen in die Ukraine mit 85,5 Mrd. historisch hoch.
Die Schließung von Krankenhäuser oder deren Umwandlung in Pflegeeinrichtungen mit Behandlung durch niedergelassene Ärzte, die Absenkung der Behandlungszahlen und der Behandlungsdauer drohen. Lauterbach stützt sich maßgeblich auf NRW-Gesundheitsminister Laumann. Letzterer hat für den neuen Krankenhausplan in NRW das Bett als Planungsgröße abgeschafft und durch die „Fallzahl“ ersetzt.
Künftig müssen sich die Krankenhäuser von den Kassen „Fallzahlen“ (Patientenzahlen) genehmigen lassen. Abschließend entscheidet das NRW-Gesundheitsministerium über die einzelnen Versorgungsaufträge der Krankenhäuser. Mittlerweile liegen Ergebnisse der Verhandlungen zwischen Kassen und Krankenhäusern vor. Hier einige Beispiele:
- In der allgemeinen Kinder- und Jugendmedizin werden der Uniklinik nur 6150 (gefordert 6821) und dem Kinderkrankenhaus Amsterdamer Straße nur 5624 (gefordert 6024) Behandlungsfälle genehmigt, d.h. 1071 weniger.
- Auch die Forderungen der Kliniken für Geburten werden von den Kassen nicht genehmigt. Die Uniklinik bekommt 2250 (gefordert 2460), Holweide 1600 (gefordert 1707), das Elisabeth Krankenhaus 1700 (gefordert 1800), das Krankenhaus der Augustinerinnen 1950 (gefordert 2100), das Krankenhaus Kalk 1162 (gefordert 1200), d.h. 605 weniger.
- In der Allgemeinen Frauenheilkunde werden die geforderten Fallzahlen reduziert. Für die Uniklinik auf 2100 (gefordert 2945), für Holweide auf 1750 (gefordert 1986), für Elisabeth Krankenhaus auf 2150 (gefordert 2500), für das Krankenhaus Kalk auf 1000 (gefordert 1200), für das Krankenhaus Weyertal auf 2050 (statt 2500), für das Heilig Geist Krankenhaus auf 1000 (gefordert 1200) und für das Krankenhaus der Augustinerinnen auf 750 (gefordert 900), d.h. 2431 weniger.
- In der Urologie werden die geforderten Fallzahlen stark reduziert. Im Heilig Geist Krankenhaus 2450 (gefordert 2800), im Elisabeth Krankenhaus 3100 (gefordert 3600), im Hildegardis 1720 (gefordert 2000), in der Uniklinik 2300 (gefordert 2437) und im Krankenhaus Holweide 2500 (gefordert 2833), d.h. 1600 weniger.
- Im Bereich Orthopädie (Knie, Hüfte…) werden die Forderungen von Kliniken teilweise bis zu 100% nicht erfüllt. Ein Beispiel sind die „Wirbelsäuleneingriffe“. Im Eduardus Krankenhaus 300 (gefordert 900), im Krankenhaus Kalk 130 (gefordert 200), im Franziskus Krankenhaus 680 (gefordert 900), im Krankenhaus Weyertal 680 (gefordert 1000) und in Merheim 700 (gefordert 877), im Heilig Geist Krankenhaus 0 (gefordert 30), d.h. 1417 weniger.
Die Zahlen belegen, dass in ganz Köln weniger Menschen in den Krankenhäusern behandelt werden sollen. Die Schließung von Holweide und der Amsterdamer Straße mit dem Abbau von fast 400 Betten und 381 Arbeitsplätzen erfolgt zu einem Zeitpunkt, wo es die politische Entscheidung gibt, in ganz Köln Betten und Personal abzubauen.
Fast 70 000 Unterzeichner haben sich in den letzten Wochen und Monaten für den Erhalt von Holweide und der Kinderklinik eingesetzt. Sie sprechen für die große Mehrheit der Bevölkerung. Die Krankenhausreform von Lauterbach muss gestoppt werden. Wir brauchen mehr Personal und eine kostendeckende Finanzierung der gesamten Krankenhausausgaben!
Zur Vorbereitung der Demonstration laden wir ein zu unserer nächsten Versammlung für den Erhalt der Krankenhäuser Holweide und Amsterdamer Straße am
Dienstag, 24.10., 19 Uhr, Schützenhalle Holweide, Maria-Himmelfahrt-Straße 10.
Wir freuen uns schon auf den Austausch und die Diskussion.
Gruß
Eva Gürster