Jetzt soll auch noch das Kinderkrankenhaus Riehl geschlossen werden!



Liebe Kolleginnen und Kollegen,
liebe Interessierte,

der Kölner Stadtanzeiger vom Freitag, den 24.02., und Samstag, den 25.02. berichtet, dass nicht nur die Klinik Holweide, sondern auch die Kinderklinik in der Amsterdamer Straße in Riehl geschlossen und nach Merheim verlagert werden soll. Aus dem 2+1-Beschluss (Beibehaltung von Merheim und Riehl, Schließung von Holweide als Krankenhaus der Regelversorgung) soll ein 1+0-Beschluss (Beibehaltung von Merheim, Schließung von Riehl und Holweide) werden.

Jetzt soll auch im Fall der Kinderklinik, ein über Jahrzehnte hinweg gut arbeitendes Krankenhaus, verschwinden. Bei den Eltern in Köln wird die Kinderklinik in der Amsterdamer Straße wegen des großen Fachwissens in der Kinderheilkunde sehr geschätzt. Nachdem beschlossen wurde, Holweide als Krankenhaus für die 150 000 Bürger in Stadtbezirk Mülheim zu schließen, soll nun auch das Kinderkrankenhaus, das für die Stadt Köln, aber auch regional und überregional eine große Bedeutung hat, dicht gemacht werden. Die Beschäftigten sind nur noch bestürzt: „Ich fände es unheimlich schade. Die Kinderklinik ist so ein renommiertes Haus, seit Jahrzehnten, und eine der ganz wenigen Kinderkliniken in Deutschland, die allein steht, also nicht Teil eines Krankenhauses für Erwachsene ist“.

Geplant ist, dem Rat der Stadt Köln auf seiner Sitzung am 16.05.23 einen Antrag vorzulegen, in dem es lapidar heißt: „Der Rat der Stadt Köln nimmt das von der Geschäftsführung der Kliniken der Stadt Köln gGmbH (Kliniken Köln) vorgelegte Zukunftsmodell zur Kenntnis und befürwortet die geplanten Investitionen von 590 Millionen am Standort Merheim…“. (Link: https://ratsinformation.stadt-koeln.de/vo0050.asp?__kvonr=113485) Würde der Rat diesen Antrag annehmen, wäre das Schicksal der beiden Krankenhäuser besiegelt.

Mit der Annahme des Schließungsbeschlusses würden notwendige Instandhaltungs- und Ausbesserungsmaßnahmen in Holweide und Riehl nicht mehr durchgeführt. Der gerade in Fertigstellung befindliche Neubau in Riehl mit drei 20-Betten-Stationen für Säuglinge, modernen Eltern-Kind-Zimmern und zusätzlichen Betten für die Intensivstation würde dann nicht mehr genutzt. Beide Krankenhäuser würden schrittweise baulich abgewirtschaftet. 

Auch 357 Arbeitsplätze in allen Berufsgruppen sollen bei den Kliniken der Stadt Köln durch die Schließung der beiden Häuser wegfallen! Für die Beschäftigten, die teilweise schon viele Jahre in den Kliniken arbeiten, eine Situation, die schwer zu ertragen ist.

Die Geschäftsführung kündigt Investitionen von 590 Millionen an, die aber nicht der Sicherung der Versorgung sondern zur Begleitung der Schließung von 2 Krankenhäusern dienen. Ihre Finanzierung ist völlig unklar. Eine höhere Verschuldung droht, die dann zur nächsten Runde der Kürzungen führt, so wie das in den letzten Jahren der Fall war.

Es ist mehr als bekannt, wie schlecht die Versorgung für Erwachsene und auch Kinder in Köln ist. Das weiß auch der Rat. Im Gesundheitsausschuss lag am 24.01. ein Antrag vor, der auf die katastrophale Versorgungssituation bei den Kindern hinwies: „Kranke Kinder warten teilweise über Stunden in den Aufnahmen von Einrichtungen. Mitarbeiterinnen telefonieren Kliniken im Umfeld, um junge Patientinnen weiter zu vermitteln …“. 

Der Rat weiß, dass die Bevölkerung im Stadtbezirk Mülheim gegen die Schließung von Holweide ist und den Erhalt ihres Krankenhauses fordert. Er weiß, dass nicht nur die Eltern in ganz Köln entsetzt sein werden, wenn sie hören, was OB Reker, Dr. Unna (Vorsitzender des Aufsichtsrats) und die Geschäftsführung der Kliniken der Stadt Köln mit dem Kinderkrankenhaus vorhaben.

Die Pläne von OB Reker, Dr. Unna und der Geschäftsführung der Kliniken der Stadt Köln müssen vom Tisch! Notwendig ist der Erhalt des Krankenhauses Holweide und der Kinderklinik in Riehl.

Die Beratungen beginnen bereits am 7.03. im Gesundheitsausschuss,  danach gehen sie in den Bezirksvertretungen am 13.03. in Mülheim und am 16.03. in Nippes sowie am 25.04. im Gesundheitsausschuss weiter. Die endgültige Entscheidung ist für den 16.05. im Rat vorgesehen.

Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen! Um so wichtiger ist der Beschluss des ver.di-Landesfachbereichs vom November letzten Jahres ist, in dem es heißt: „Wir unterstützen den Kampf von ver.di-Mitgliedern und Beschäftigten für den Erhalt der Kliniken der Stadt Köln, insbesondere des Standorts Holweide“. Denn jetzt ist neben Holweide auch noch das Krankenhaus in Riehl bedroht ist.

Deshalb laden wir alle ein zu unserer nächsten Versammlung für den Erhalt des Krankenhauses Holweide und der Kliniken der Stadt Köln

Dienstag, 14.03.2023, 19 Uhr, 
Köln-Holweide, Maria-Himmelfahrt-Straße 10

Am Samstag, den 11.03., von 9:30 bis 11:00 Uhr findet wieder ein Infostand auf dem Holweider Wochenmarkt statt.

Gruß 
Eva Gürster

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