Bericht von der Demonstration am 13.09.2025

"Wenn unsere Krankenhäuser sterben, 
geht es uns auch an den Kragen!"

An die Hundert Teilnehmer - aus Holweide und weiteren Stadtteilen, Krankenhausbeschäftigte, GewerkschafterInnen und politisch Engagierte - demonstrierten am Samstag, den 13.09.2025, ab 12 Uhr für drei Forderungen:

  • Alle Kandidatinnen und Kandidaten zur Wahl am 14. September sind aufgerufen, die Rücknahme des Beschlusses vom 15.06.2023 zur Schließung des Krankenhauses Holweide und der Kinderklinik Amsterdamer auf die Tagesordnung des Rats zu setzen. 
  • Die Kölner Krankenhäuser Merheim und Holweide sowie die Kinderklinik Amsterdamer Straße müssen wieder zu Krankenhäusern der Kölner Bevölkerung werden. Denn heute ist das nicht mehr der Fall: Die Gesellschaft „Kliniken Köln gGmbH“ wird wie ein Privatunternehmen und nicht wie ein Krankenhaus geführt.
  • Die Pläne zum Ausbau des Krankenhauses Merheim zu einem „kriegstüchtigen“ Krankenhaus müssen gestoppt werden. Denn die Kliniken der Stadt Köln müssen für die Bevölkerung und die Kinder da sein und nicht zur Vorbereitung eines Kriegs!

Zu der Demonstration, die am Wochenmarkt in Holweide begann und zum Krankenhaus Holweide führte, hatte der Einladerkreis aufgerufen, der sich nach der Ankündigung der Schließung von Holweide 2021 gebildet und seither zahlreiche Aktionen für den Erhalt des Krankenhauses Holweide und der Kinderklinik Amsterdamer Straße ins Leben gerufen hat.

Ina Gogol aus dem Einladerkreis ergriff zu zu Beginn der Auftakt-Kundgebung das Wort. Sie berichtete von der Reaktion eines CDU-Kandidaten, der sich über alle Forderungen der Bevölkerung nach dem Erhalt der Krankenhäuser hinwegsetzt und erklärt habe, dass "keine Partei im Rat mehr für das Krankenhaus" sei. Ein solches Auftreten hätte nichts mit der angeblich "bürgernahen Politik" zu tun, von der die gleichen Leute sonst immer redeten, bekräftigte Ina. Um so mehr müssten wir fordern: "Nein zur Schließung von Riehl und Holweide - Erwachsene und Kinder brauchen sie beide!" 

"Wenn unsere Krankenhäuser sterben, geht es uns auch an den Kragen", schloss sich Karin Wiedermann, ebenfalls Mitglied des Einladerkreises, ihrer Vorrednerin an. Sie warnte, bei der Wahl nicht denen die Stimme zu geben, die nur ihre Karriere sähen, sondern nur denen, die sich für die Interessen der Bevölkerung einsetzen würden.

Die Politik der Bundesregierung aus CDU und SPD geht weiter davon aus, 20% der Krankenhäuser zu schließen, unterstrich Eva Gürster, die auch für den Einladerkreis sprach. Die Nachfolgerin von Karl Lauterbach, Gesundheitsministerin, Nina Warken, hat bereits einen weiteren Gesetzentwurf vorgelegt, der die Krankenhausreform von Lauterbach verschärft. Das Gesetz ermöglicht, dass in Krankenhäusern bereits vor der beschlossenen endgültigen Schließung die Behandlungsstandards, wie z.B. die Pflegepersonaluntergrenze oder die notwendige Fachärztezahl, unterschritten werden können.

"Ich werden für den Antrag kämpfen"

Über 1 000 Unterzeichner haben in den Wochen vor der Kommunalwahl einen Dringenden Antrag an den Rat der Stadt Köln unterstützt, der die Aufhebung des Schließungsbeschlusses für die beiden Krankenhäuser aus dem Jahr 2023 und die Rücknahme der bereits erfolgten Leistungskürzungen - unter ihnen die Schließung der chirurgischen Notfallambulanz in Holweide - fordert. In der Auftaktkundgebung nahm dazu Guido Spinnen StellungErstplatzierter auf der Liste des BSW (Bündnis Sahra Wagenknecht) für die Wahl des Rats der Stadt Köln. Er sicherte zu, dass er für den Antrag im Rat kämpfen wird. Dafür erhielt großen Applaus.

Weitere Beiträge folgten bei der abschließenden Kundgebung am Zielpunkt der Demonstration vor dem Krankenhaus Holweide. Walter Klüwer, praktizierender Arzt aus Nippes und Mitinitiator des Aktionsbündnisses "Kölnerklinikretter" zeigte die verheerenden Folgen der Schließungen auf und betonte die gemeinsamen Forderungen. Helmut Gröschl, Arzt und ver.di Kollege, machte für das "Bündnis Gesunde Krankenhäuser in NRW" eine Grußadresse und berichtete von Kampf gegen die Klinikschließungen in Duisburg. Beate Hane-Knoll, Kandidatin der Partei DIE LINKE für die Bezirksvertretung Köln-Mülheim, sagte zu, dass sie den Dringenden Antrag ebenfalls unterstützen würde. 

"Wir werden es schaffen, dass sie uns unsere Daseinsvorsorge, unsere Krankenhäuser nicht wegnehmen. Wir wehren uns. Dafür sind wir hier und dafür werden wir weitermachen!", versicherte Henning Frey vom Einladerkreis am Ende der Kundgebung unter dem Beifall der Versammelten. Zuvor hatte er darauf verwiesen, dass der Kampf für ihren Erhalt heute mit der Politik der Bundesregierung zusammenstößt, Milliarden Aufrüstung und Kriegsvorbereitung zu pumpen.

Die nächste Versammlung für den Erhalt des Krankenhauses Holweide und der Kinderklinik Amsterdamer Straße wird sich schwerpunktmäßig damit befassen, dass der Dringende Antrag in den neuen Rat eingebracht wird.

Die nächste Versammlung findet statt am 

Dienstag, 30.09., 19 Uhr 

Schützenhalle Holweide
Maria-Himmelfahrt-Straße 10

[Die Redebeiträge können durch Anklicken der im Text fett gesetzten Namen der Redner angesehen werden]



 


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