Krankenhaus Porz: HNO-Ärzte warnen vor Wegfall von 400 Operationen

Die größte Einrichtung für die Durchführung von HNO-Eingriffen in Köln fällt weg!


Am 07.06. berichtet der Kölner Stadtanzeiger über die Schließung der HNO-Abteilung. Gregor Steffen ist Sprecher der HNO-Belegärzte, die als niedergelassene Ärzte stationäre und ambulante Behandlungen im Krankenhaus Porz durchführen: „Der vollständige Wegfall aller 400 Operationen an Kindern in Porz wird zu einer weiteren deutlichen Verschlechterung der Gesamtsituation in Köln führen. Zwangsläufig werden sich die Wartezeiten in den anderen Kliniken verlängern.“ Beim Krankenhaus heißt es, dass es keine klinische Fachabteilung im Bereich HNO vorhalte. Sämtliche Leistungen der Hals-, Nasen-, Ohrenkunde werden von niedergelassenen Kollegen am Standort angeboten. Die HNO-Ärzte haben im Krankenhaus Porz kein eigenes Personal. Das Krankenhaus stellt unabhängig des Einsatzes in den Hauptabteilungen Kräfte aus OP-Pflege, Anästhesie-Pflege und Anästhesie vereinbarungsgemäß zur Verfügung. Grund für die Schließung der Abteilung seien die OP-Kapazitäten. Die sind am Krankenhaus Porz „eng begrenzt, so dass alle chirurgischen Fächer eine neue Struktur erhalten“. Hintergrund der OP-Resssourcenknappheit sei die zurzeit laufende Landeskrankenhausplanung. Bei der sollen statt wie bisher Betten künftig verstärkt Leistungen geplant werden. So sollen etwa Überkapazitäten in den Ballungsgebieten abgebaut werden.

Steffen betont, dass die jüngsten Entwicklungen im Bereich der HNO-Versorgung im Zusammenhang mit den strukturellen Problemen im Gesundheitswesen und speziell in der Krankenhauslandschaft gesehen werden müssen. Solche Operationen durchzuführen, sei wirtschaftlich für Kliniken nicht darstellbar, so Steffen.

Gleichzeitig sei das Honorar für die Operationen im niedergelassenen Bereich so niedrig, dass es für den Arzt ein Zuschussgeschäft darstellt. Vor diesem Hintergrund sei die Entscheidung von Krankenhaus-Geschäftsführungen und niedergelassenen Ärzten gegen die Übernahme dieser „unwirtschaftlichen“ Fälle kaum zu kritisieren. „Der Skandal ist, dass an dieser Stelle die Gesundheit und vor allem Entwicklungschancen von Kindern der Ökonomisierung des Gesundheitswesens untergeordnet werden" (KStA, 08.06.2023)


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