"Die Schließung, das ist doch verrückt!" Diskussion unter Beschäftigten aus dem Krankenhaus Holweide

Ist die Schließung von Holweide die Lösung von Allem, wie die Klinikleitung behauptet?


Die Zehntausenden von Unterschriften zeigen, dass die Bevölkerung, egal in Holweide, Mülheim oder Nippes und Chorweiler, den Erhalt der beiden Krankenhäuser will und die Schließung nicht haltbar ist!

Die Unterschriften werden bei einer Kundgebung am 7. September an Oberbürgermeisterin Reker und den Rat der Stadt übergeben. 

Kolleginnen und Kollegen aus Holweide diskutierten über den Aufruf für die Kundgebung am 7.09.:

  • „Ich verstehe, dass die Bevölkerung protestiert. Von meiner Situation aus als Krankenschwester geht es auch darum, dass wir endlich Verbesserungen brauchen.“
  • „Hier in Holweide besteht teilweise schon seit Jahren Renovierungs- und Sanierungsbedarf. Die Geschäftsleitung propagiert jetzt, dass die Lösung ist, hier alles dicht zu machen und nach Merheim zu gehen!“
  • „Aus meiner Sicht sollte man hier in Holweide weiter sanieren! Auf einigen Stationen wurde ja schon begonnen. Warum macht man das nicht weiter?“
  • „Was haben die uns hier schon alles in den vergangenen Jahren versprochen - unter’m Strich ging es jedes Mal weiter bergab! Alles soll angeblich besser werden, aber wir müssen schon jetzt mehr einspringen, werden aus dem Frei gerufen, müssen immer flexibler arbeiten!“
  • „Was passiert mit unseren Arbeitsplätzen im Service, in der Küche, …“

Die Sorgen der Kolleginnen und Kollegen werden durch die Fakten gestützt, die für den Fall der Schließung schon klar sind:

  • In den nicht-pflegerischen Bereichen werden 381 Arbeitsplätze abgebaut (Arztstellen: 55, med.-technischer Dienst/Funktionsdienst: 224, Wirtschafts- und Versorgungsdienst: 45, Technik: 16, Verwaltung: 35, Sonderdienste: 6).  Das verschärft in diesen Bereichen auf jeden Fall den Druck.
  • In der Pflege soll die jetzige Zahl von 1082 Stellen gehalten werden. Diese Zahl liegt aber weit unter der Grenze des Notwendigen. Statt zusätzlichem Personal, wird damit der Pflegemangel fortgeschrieben. Der Stellenabbau im Funktionsdienst wirkt außerdem dann auf die Pflege zurück. Der Druck wird nicht rausgenommen sondern steigt - das zeigt sich jetzt schon anhand des ständigen Rufens aus dem Frei und der hohen Zahl von Überstunden und Mehrarbeit.

  • Die Verantwortlichen haben die Probleme so lange auflaufen lassen, dass im Moment nach ihren eigenen Angaben nur 850 von 1335 Betten betrieben werden (Kölner Stadtanzeiger 21.07.23). Nach dieser massiven Absenkung der Belegung gibt es jetzt offensichtlich folgende Vorstellung: Alle Patienten aus Holweide können nach einer Sanierung auf den heute noch gesperrten oder geschlossenen Stationen in Haus 20 in Merheim behandelt werden. 

„Was haben wir hier nicht gebettelt! Was haben wir hier nicht alles gemacht, dass wir hier Verbesserungen bekommen.“, sagte eine Kollegin aus der Pflege. 

„Es wurde angefangen zu renovieren, aber das haben sie jetzt alles gestoppt! Wir haben hier doch alles: 4 Stationen wurden renoviert, wir haben die Kreißsäle. Das muss weitergemacht werden. Die Schließung, das ist doch verrückt!“


Hier der Aufruf für die Kundgebung zur Übergabe der Unterschriften am 7. September um 15 Uhr vor dem Rathaus zum Ausdrucken: Aufruf 7.09.23 zum Ausdrucken (Bitte anklicken)


 

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