Erschreckende Zahlen zur Schließung von Abteilungen und Kliniken
Die Presse veröffentlichte jetzt Zahlen zu der neuen Krankenhausplanung in NRW: Ganze Fachabteilungen von Kliniken vor dem Aus
"Ist es das, was Gesundheitsminister Karl Lauterbach will?“
Diese Frage stellte ein Redakteur des Kölner Stadtanzeigers angesichts der massiven Abbau- und Schließungspläne bei der Krankenhausversorgung, die jetzt bekannt geworden sind. Wenn man die Artikel in seiner Zeitung liest, dann ist das offensichtlich der Fall. Überall, wo jetzt die Pläne für die künftige Krankenhausversorgung veröffentlicht werden, reagieren die Betroffenen mit Unverständnis und Entsetzen. Auch wenn die Krankenhausplanung unter Federführung der Landesregierung und ihres Gesundheitsministers Laumann stattfindet, folgt sie den Vorgaben der Reform von Lauterbach: Krankenhäuser erhalten künftig nur dann einen Versorgungsauftrag durch das Ministerium und können ihre Leistungen bei den Kassen abrechnen, wenn sie hohe Fallzahlen erbringen.
Über die Schließung von Holweide und der Amsterdamer Straße hinaus drohen weitere Einschnitte in der Krankenhausversorgung in Köln
„In NRW hat mit Briefen an die 234 Krankenhäuser des Landes die zweite Stufe der geplanten Krankenhausreform begonnen. In den Schreiben erfahren die Häuser, welche Behandlungen sie aus Sicht des NRW-Gesundheitsministeriums künftig noch anbieten und abrechnen sollen. Die Sorge in einigen Kölner Häusern ist groß. Werden die Planungen umgesetzt, bedeutet dies das faktische Aus für ganze Abteilungen in Köln.“ (KStA, 17.06.2024)
„Im gesamten Regierungsbezirk Köln haben 24 Kliniken Lebereingriffe beantragt, aber nur sechs Häuser werden im Plan berücksichtigt. Die Fallzahl soll sich damit von 165 auf 90 reduzieren.“ (KStA, 17.06.2024)
Auch bei der Behandlungen von Eierstockkarzinomen strebt das Ministerium „‚sehr deutliche Konzentration der Leistungserbringung auf wenige, spezialisierte Versorger‘ an. Heißt hier im Klartext: Die Evangelischen Krankenhäuser in Kalk und in Weyertal, Holweide und Heilig Geist gehen leer aus; Leistungsträger bleiben die Uniklinik und St. Elisabeth in Hohenlind. Von insgesamt 23 Antragstellern aus dem Regierungsbezirk bleiben sieben Krankenhäuser übrig, in denen Eierstockkrebs interdisziplinär behandelt wird.“ (KStA, 17.06.2024)
Die Versorgung ist in Gefahr
„Einige Kliniken, so fürchten gut informierte Kreise, werden nach diesen Plänen nicht überlebensfähig sein. Gerade diejenigen in freier oder kirchlicher Trägerschaft könnten in existenzielle Nöte geraten, „da wird vielen die Luft ausgehen“, heißt es. Schon jetzt befinden sich viele von ihnen durch die hohen Personal- und Energiekosten in den roten Zahlen. (…) Auch die Versorgung der Patienten sehen einige Kliniken in Gefahr. Frank Dünnwald, Geschäftsführer des Eduardus-Krankenhauses sowie des Elisabeth-Krankenhauses, sagte dem „Kölner Stadt-Anzeiger“: „Wenn wir unsere Kardiologie im Eduardus schließen müssen, wird es schwierig werden, die kardiologische Versorgung im Rechtsrheinischen aufrechtzuerhalten.“ Bei den verbleibenden Versorgern in Porz und Kalk würde das unweigerlich zu Wartelisten führen, schließlich plante das Eduardus bislang mit 1000 Fällen im Jahr“ (KStA, 18.06.2024).
Nach dem Gutachten im Auftrag der Landesregierung ist das Ziel in ganz NRW 18 400 Betten abzubauen, ein Minus von 17,8%